Storyline
Donnerstag, Februar 28, 2002
"Naja, egal, komm schon." forderte Raph Odas auf, "oder willst du noch auf's Zwischenzeugnis warten?" Die beiden standen auf und stiegen über die Trümmer der Wände, über die Leichen der Wächter und Soldaten und über alles andere, was sich sonst noch vor ihnen auftürmte. Odas gewöhnte sich schnell an seine Beinschienen, weshalb er genauso gut bzw. schlecht vorankam wie Raph. Plötzlich blieb Odas stehen und deutete auf einen Schacht, den er offensichtlich auch noch nebenbei freigesprengt hatte. "Hey Raph, was hälst du davon?" Der Angesprochene drehte sich zu ihm und ging ihm etwas entgegen, da er durch den Schutt nichts von dem Schacht sehen konnte. Er ging am Private vorbei direkt zum Schacht, zog eines seiner vielen, kleinen Geräte aus der Tasche und untersuchte wortlos die ausgefranste Öffnung in der Wand. Nach einiger Zeit stand er wieder auf und meinte zu Odas "Vergiss' es, das sind die Stromleitungen, nur sind die hier jetzt, sagen wir mal, 'deaktiviert'. Da können wir nicht durch, denn glaub' mir, nur ein paar Meter weiter fließt da wieder etwas mehr Strom als in einer 1,5V-Batterie." Raph machte sich daran, weiter über den Schuttberg zu klettern, da blieb er wieder stehen, starrte Odas eine Weile an, und ging wieder zum Schacht zurück. Odas wusste, dass Raph schon wieder irgendeinen mehr oder weniger verrückten Plan hatte, aber er wusste auch, dass diese Pläne meistens sogar irgendwie aufgingen, also ging er auch zum Schacht. "Wir können schon durch und schlagen damit gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Wenn wir den Strom hier irgendwie ausschalten, dann können wir da wenigstens durch. Die haben sinnigerweise da drinnen keine Sensoren, sie werden uns also nicht bemerken. Und zum anderen schalten wir ihnen natürlich auch einfach den Strom aus, wenigstens für diesen Sektor. Ist zwar nicht unbedingt ein Dolchstoß, aber ein guter Anfang." - "Aber, ich dachte..." weiter kam Odas nicht, bis Raph ihn 'ermutigte': "Was ist los, hast du was Teures aus Krokodilleder an, oder warum stellst du dich jetzt so an?"
Nach nur wenigen Metern im Schacht rief Raph dem vor ihm kriechenden Odas zu: "Halt! Moment, jetzt müssen wir erst mal das Licht ausschalten. Ich bräuchte dafür erstmal einen Verteilerknoten, aber der kommt erst etwas später, deshalb verlange ich jetzt von dir etwas, das ich sicher wieder bereuen werde: Hast du noch eine von diesen Kugeln mit dem roten Lämpchen? Dann mach da vorne mal vor der Kreuzung bitte ein Loch in die Wand, aber gib mir noch einen Regenschirm, damit ich nicht von den Rohrfetzen getroffen werde..."
Stichworte von: den Leuten auf der Couch
Montag, Februar 11, 2002
Als sie sich in Bewegung setzten merkte Private erst, was mit ihm geschehen war. Anscheinend hatte er nicht mal mitbekommen, dass es nur einer virtuellen Maschine zu verdanken hatte, dass er jetzt wieder aufrecht stehen und im Laufschritt atmen konnte. "Auuu......rg...." brachte er keuchend hervor. "Was ist mit meinem Bein?" brachte er aufgeregt heraus, als er die beiden Metallschienen an seinen Beinen sah. Humpelnd und keuchend setzte er sich auf den Boden. "Du hast was abbekommen... ich..." Raphs Stimme wurde unterbrochen. Die Lichter der Lampen über ihnen blitzten auf und das laute Knarzen der Neonröhren störte Raphs Erklärungsversuch für die ganze Geschichte. "Oh" brachte Odas heraus. Eine metallerne Stimme erklang aus den Lautsprechern über ihnen: "Morpheus... online". Es klang weder menschlich noch natürlich. Es war etwas gewaltiges... es musste etwas gewaltiges sein, da plötzlich die gesamte Basis anfing zu beben. Raph, der immer noch stand musste sich an die Wände stützen um nicht umzufallen. "Was zum Henk..." Ein monotoner und atemberaubender Alarmton erklang. Und er hörte nicht auf, Alarm zu schlagen. "WIR MÜSSEN..." schrie Raph, doch der Alarm war zu laut, um noch mit blanker Stimme etwas hervorzubringen. Das Rütteln nahm langsam ab und Odas versuchte sich nach oben zu stemmen. Er schaffte es leicht, da er keine Schmerzen spürte. Raph untersuchte anhand seines Gerätes etwas, was Odas nicht verstand. Stattdessen tat er das, was er bei den Marines gelernt hatte: Er öffnete eine kleine metallene Box auf der 'Super Perferator' stand. Darin waren kleine Patronengeschosse, die mit kleinen LED-Anzeigen ihren Status vermittelten: Eine dieser Geschosse war rot. Er entfernte die 25mm-Kammer seiner WY und lud seine Geschosse nach. Die rote als letztes.
Rufe aus der anderen Seite des Ganges, wo sie die ersten Trupps augemischt hatten, kamen ihnen näher. Odas packte seine WY-Minigun und stütze sie nochmals mit einem Metallgürtel an seinem Oberkörper. Raph nahm die Rufe zwar wahr, war jedoch eher daran interessiert, einen "anderen" Ausweg als durch Waffen zu finden... leider bisher ohne Erfolg. Das Rattern des E-Motors aus dem Innern der Minigun wurde lauter, schließlich dröhnte er unter dem Blitzen der Feuersglut der tausenden Kugeln. Am Ende des Ganges prallten viele Kugeln nur am Titan ab, einige trafen aber doch noch "weichere" Ziele. Die Wucht der vielen Explosionen im Innern der WY erzeugte eine verdammte große Hitze. Vermutlich war diese Hitze dran schuld, dass anstatt einer runterzählenden Munitionsanzeige ein Digitales "OVERLOAD" grell aufflackerte. "Scheiße! RAPH, RUNTER MIT DIR!" Ein lautes 'KLACK' ertönte aus dem Waffenmechanismus der WY und ein metallenes Geräusch eines weiteren E-Motors ließ vermuten, dass Odas nun die Waffenkategorie wechselte: Plötzlich waren nicht mehr die kleinen 5,5mm-Kugeln geladen sondern die großen Geschosse aus Odas' Box: "FESTHALTEN!" Mit dem Vordergriff zog er den Mechanismus manuell vor und zurück, 5 mal flogen große "Brummer" in Richtung der schreienden Gegner. Eine Druckwelle aus Explosionen drang durch den Gang, der Lärm war unerträglich laut und das grelle Licht aus der Richtung der Gegner war zu hell um weiter reinzuschauen. Und die rote und letzte Kugel schoss Private am Ende ab: In Deckung gehen war für alle Beteiligten zwecklos: Das Geschoss zerfetzte alles, was sich ihrem Radius unterwarf. Die Druckwelle riss Raph und Odas zu Boden. Welches Titan dieser Druckwelle widerstehen konnte, konnten sie jetzt noch nicht feststellen, da ab 5 Metern nicht mehr der ursprüngliche Gang zu sehen war, sondern ein Chaos aus leblosen Körpern und Rohr- und Verkleidungsteilen, meterhoch aufgetürmt. "Wie am Bibisee..." krächtze Odas. "Versprich mir eins" keuchte Raph, "nimm' NIE wieder eine dieser Kugeln... Sonst sehe ich unser Arbeitsverhältnis für die nächsten 20 Jahrtausende für null und nichtig an!!!"
Stichworte von: Josef
geschrieben von
Ben um 00:43
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